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Spannendes Symposium auf der bautec Berlin zum Thema Energie-Contracting | HUSS Unternehmensgruppe

Spannendes Symposium auf der bautec Berlin zum Thema Energie-Contracting

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Spannendes Symposium auf der bautec Berlin zum Thema Energie-Contracting

Wer gut verhandelt und den Mut hat, alte Zöpfe in der Wärmeversorgung abzuschneiden, kann mit Energie-Contracting interessante Effizienzgewinne einfahren. So lautet das Fazit eines Symposiums, das die Fachzeitschrift IMMOBILIEN vermieten & verwalten in Kooperation mit der Messe Berlin im Rahmen der bautec 2012 veranstaltete.

Als Medienpartner der Messe Berlin lieferte IMMOBILIEN vermieten & verwalten mit dem Symposium Fachinhalte für das „Forum für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft“, das die Messe erstmals auf die Beine gestellt hat. Thomas Engelbrecht, der Chefredakteur moderierte die Beiträge von unabhängigen Experten, von Contractoren sowie von Kunden aus der Wohnungswirtschaft. Die Referenten beleuchteten das Leasing-ähnliche Konzept aus technischer, juristischer und wirtschaftlicher Sicht. So ergab sich ein abgerundetes Bild des komplexen Themas und die Teilnehmer bekamen konkrete Entscheidungshilfen. Einen Imbiss zwischen den Vorträgen und der abschließenden Podiumsdiskussion nutzten viele der Teilnehmer aktiv zum Austausch mit Kollegen und zur Kontaktaufnahme mit den Experten.

Deutsche Energie-Agentur sieht erhebliches Potenzial
Daniel Holz ist der Experte für das Energie-Contracting bei der Deutschen Energie-Agentur (dena). Er bezifferte die Contracting-Umsätze im Wohnungsbereich mit rund 1,2 Mrd. Euro (davon Mietwohnungen: rund 1,0 Mrd. Euro). Ab Energiekosten von 20.000 Euro jährlich könnten Liegenschaftsbetreiber prüfen, ob der Abschluss von Energie-Contracting-Verträgen eine wirtschaftliche Alternative darstellt. Holz sieht in dem Marktsegment auch künftig viel Potenzial.

Hohe Zufriedenheit bei Wildauer Wohnungsbaugesellschaft
Akzeptanzprobleme bei Mietern dürfte Frank Kerber, Geschäftsführer der Wildauer Wohnungsbaugesellschaft, nicht haben. Sein Unternehmen hatte vor Jahren erkannt, dass der frühere Fernwärmelieferant keine „marktgerechten“ Preise für das Quartier Hückelhovener Ring bot. Man kündigte den Vertrag und entschied sich zur Zusammenarbeit mit der Techem Energy Contracting GmbH. Techem versprach eine Energieeinsparung von 25 % und installierte auf eigene Kosten eine neue Heizzentrale für 16 Plattenbaugebäude mit 411 Wohnungen. Nach einer Phase der schrittweisen Optimierung des gesamten Heizungssystems ist der Wärmeverbrauch für Heizung und Warmwasser von ursprünglich 135 auf knapp 80 kWh/m2 und Jahr gesunken. Die Bruttokosten sind von ehemals 0,83 Euro/m2 und Monat auf aktuell 0,51 Euro (-37%) zurückgegangen. „Das ist fast Niedrigenergiestandard in einem Plattenbau, der 1998 lediglich eine 8-cm-Wärmedämmung erhalten hat“, freute sich WiWo-Geschäftsführer Frank Kerber auf dem Podium.

„GASAG-Hausmacherstrom“ in Berlin-Altglienicke
Ganz anders als das technische Konzept von Techem ist der Ansatz des zweiten Contractors, der sich auf dem Symposium vorstellte: die Berliner GASAG WärmeService GmbH. Im Auftrag der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft wurden in einem Quartier in Berlin-Altglienicke 17 Blockheizkraftwerke installiert. Diese liefern rund 30 % des jährlichen Wärmebedarfs für 1.349 Wohnungen (94.000 m2). Die übrige Wärmeleistung wird durch zusätzliche Brennwertkessel erzeugt, die ebenfalls von der GASAG installiert wurden. Den in ihren KWK-Anlagen erzeugten Strom speist die GASAG in das allgemeine Netz ein. Außerdem bietet der Contractor den Mietern von Stadt und Land den „Hausmacherstrom“ zu einem Preis an, der rund 10 % unter dem Grundversorgungstarif liege. Der Vertreter von Stadt und Land auf dem Podium, Rolf Schneider, berichtete ähnlich wie Frank Kerber, dass sein Unternehmen die Preise des früheren Fernwärmelieferanten nicht mehr akzeptieren und den Wettbewerb der Anbieter zum eigenen Vorteil nutzten wollte. Das Angebot der GASAG WärmeService GmbH habe einen deutlichen Preisvorteil geboten. Außerdem konnte man die CO2-Bilanz durch den Einsatz der effizienten Blockheizkraftwerke verbessern.

Verträge immer kritisch durchleuchten
Die meisten Fragen hatte der Kölner Rechtsanwalt Thomas Brandt zu beantworten. Er handelt seit Jahren Verträge zwischen Verwaltern und Contractoren aus. Brandt betonte, dass Contracting je nach Liegenschaft und Konzept erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringen könne, gleichzeitig mahnte er vor möglichen Fallstricken, die sich in intransparenten Verträgen verbergen können:

- Welche kostentreibenden Faktoren stecken in der Preisgleitklausel?
- Was passiert nach Vertragsende mit der Heizungsanlage, die der Contractor auf eigene Kosten installiert hat?
- Kann der Contractor eine Einsparprognose abgeben?
- Sind die effektiven Wärmekosten pro qm und Monat mit den bisherigen Kosten vergleichbar?
- Welche Instandhaltungsaufgaben übernimmt der Contractor?
- Wie schnell ist sein Notfall- und Reparaturservice?

Am Ende der Veranstaltung waren sich alle Teilnehmer einig, dass man eine solche Fachveranstaltung regelmäßig wiederholen sollte.

(Bildzeile)
Großes Interesse fand das Symposium „Energie-Contracting für die Wohnungswirtschaft“
Foto: Messe Berlin

 
 

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